Day 1023-1028 - Life afloat
Thanks to a friend of Toyin we managed to cross the unbearably chaotic, busy and confusing border between Nigeria and Benin in only one and a half hours, without any incidents or bribes. From there it was only a stone’s throw to Cotonou. Though the official capital of Benin is Porto Novo, Cotonou is much bigger and by far more important politically and enconomically. Thus it was our first port of call to once again sort out some of the visas we’ll need for the upcoming countries. You might remember that we tried to obtain the ghanaian visa in Brazzaville (Kongo) and were kindly referred to Tina in Benin. In the past years Ghana is constantly raising the bar for visa requirements and by now the rule is, that they can be obtained exclusively in ones homecountry. Obviously Tina wasn’t too excited about our request, but with a lot of persistence and Daniels charme we eventually managed to convice her to rule in our favor.
Benin is the first country in a long while that is a bit more touristy. Many of the Europeans we see in the streets or on the beaches are actually here for pleasure and not for business or on behalf of an aid- or development organisation. This reflects in a more developed touristic infrastructure in form of cosy hostels and nice bars and restaurants with a wide variety of dishes on offer, ranging from italian pizza to thai food. Good time to indulge in some culinary treats.
At the Nokoué lagoon, that limits the sprawling of Cotonou to the north, we visited a rather peculiar village by the name of Ganvié. The whole place sits atop stilts and is home to about 20.000 individuals of the Tofinu people. At a population this large it should probably be a city but the settlement really couldn’t feel more rural than it does. Ganvié came into existence in the 17th century, by sheer necessity.
At the time the Dahomey kingdom (1600-1894) ruled over the territory of modern-day Benin and it was one of the most powerful and influencial kingdoms in all of West Africa. The Dahomey people had good, long-standing trade relations with the Europeans who brought them firearms, textiles and alcohol in exchange for slaves, that were shipped to the colonies in North and South America and the Caribbean. Dahomey soldiers regularly engaged in warfare with neighboring kingdoms where captives were enslaved and later sold.
The relatively small and consequently vulnerable Tofinu tribe found salvation from the warriors at the Nokoué lagoon because the Dahomeys religious belief system forbade them to go into or onto water. The name Ganvié means „the collectivity of those who found peace at last“ and against the villages historic background couldn’t be more fitting.
Joey
Tag 1023-1028 - Leben auf dem Wasser
Dank eines Freundes von Toyin haben wir die absolut chaotische, geschäftige und unübersichtliche Grenze zwischen Nigeria und Benin in nur anderthalb Stunden ohne Zwischenfälle und Schmiergeldzahlungen passiert und von dort war es nur noch ein Katzensprung nach Cotonou. Die offizielle Hauptstadt Benins ist zwar Porto Novo, von weitaus größerer politischer und wirtschaftlicher Bedeutung ist dennoch Cotonou. Demzufolge auch für uns erste Anlaufstelle um mal wieder ein paar Visas zu organisieren. Ihr erinnert euch vielleicht, daß wir in der Ghanaischen Botschaft in Brazzaville (Kongo) an Tina weiterempfohlen worden sind. Ghana macht es Reisenden in den letzten Jahren wirklich nicht einfach und mittlerweile gibt es eine Vorschrift, daß Visas ausschließlich im Heimatland ausgestellt werden. Auch Tina war von unserem Anliegen nicht sonderlich begeistert, aber mit viel Geduld und Daniels Charme konnten wir sie dann doch noch zu unseren Gunsten umstimmen.
Benin ist seit langem das erste Land wo es wieder ein klein wenig touristischer ist. Viele der Europäer die man in den Straßen und an den Stränden des Landes sieht sind tatsächlich zum Urlaub machen hier und nicht geschäftlich oder im Auftrag von Hilfs- oder Entwicklungsorganisationen. Die touristische Infrastruktur ist dementsprechend auch schon etwas ausgeprägter, das heißt es gibt ein paar nette Hostels und gemütliche Restaurants mit einem breiten Angebot von italienischer Pizza bis Thai food. Da haben wir uns kulinarisch mal wieder richtig verwöhnen können.
In der Nokoué Lagune die das ausufernde Stadtgebiet Cotonous im Norden begrenzt, befindet sich das ungewöhnliche Dorf Ganvié. Komplett auf Stelzen errichtet ist es Heimat von etwa 20.000 Menschen die der Tofinu Ethnie angehören. Bei der Bevölkerungsgröße müßte man eigentlich von einer Stadt sprechen, aber dörflicher könnte sich die Siedlung wirklich nicht anfühlen. Ganvié ist im 17. Jahrhundert aus der Not heraus entstanden.
Damals herrschte in der Gegend des heutigen Benin das Dahomey Königreich (1600-1894), eines der bedeutensten und einflußreichsten in Westafrika. Die Dahomey Könige pflegten gute Handelsbeziehungen zu den Europäern, die im Austausch für Waffen, Textilien und Alkohol Sklaven einkauften um sie in die Kolonien nach Nord- und Südamerika und in die Karibik zu bringen. Die Soldaten des Dahomey Königreichs zogen regelmäßig in den Krieg gegen benachbarte Reiche und Kriegsgefangene wurden versklavt und verkauft.
Der relativ kleine und daher sehr schutzlose Stamm der Tofinu fand in der Nokoué Lagune ihre Rettung vor den Kriegern, denn das religiöse Glaubenssystem der Dahomey verbot es ihnen ins oder auf’s Wasser zu gehen. Der Name Ganvié, der soviel bedeutet wie „Das Kollektiv, derer die am Ende Frieden gefunden haben“ scheint vor diesem Hintergrund mehr als passen.
Joey