Day 906-908 - The second largest canyon in the world
I can imagine what it must look like to you. That we’ve taken a wrong turn somewhere and are now on our way back to Cape Town. Be assured that our plan to ride back to Germany via the western route has not changed. But it does indeed feel a bit strange to be only 700 km (430 mi) away from where we’ve started 4 months ago, after having ridden almost 10.000 km (6.200 mi).
Several people told us that we can by no means miss the Fish River Canyon. And that’s why the past stretch took us south instead of north once again. My favorite part of this leg was the part that took us along the Oranje river which forms the border between Namibia and South Africa. While traveling through the country we have traversed many rivers but the Oranje was the first one that actually has water in it. This results in a wide beld of lush green vegetation to either side of the river. A real feast for the eyes after seeing only sand and rocks for weeks on end.
We found the distance between Lüderitz and the canyon to be too far for one day so we planned a stopover in a town called Aussenkehr. For the last part we rode on a windy stretch of gravel road that is squeezed between the river on one side and a steep rock face to the other. All of a sudden the narrow gorge opened up and gave way to the valley in which Aussenkehr sits. The bottom of the valley was covered in a bright green somewhat bizzare looking carpet, as far as the eye could see. As we got closer we discovered that we were looking at vast fields of grapevines. What a delightful sight! Upon getting real close an even more bizzare looking ocean of yellow reed huts appeared amidst the verdure. It self-evidently houses the thousands of workers that are needed to cultivate such a large farm land. And is once more a disheartening evidence of the great economical inequality in Nambia.
Only a few kilometers outside of Aussenkehr we found ourselves back in the familiar desert environment. Endless expanse and not one other vehicle on the road.
A couple of hours later we arrived at the canyon and were left speechless. It is huge and is in no way inferior to the Grand Canyon in Arizona. With the great advantage that there are no barriers, railings or the like and we have it almost to ourselves. Despite the canyon being among the top-3-destinations in Namibia, there were only a handful of tourist vehicles shuttling between the different view points.
Joey
Tag 906-908 - Der zweit größte Canyon der Welt
Ich kann mir vorstellen, wie das für euch aussieht. Wir sind irgendwo falsch abgebogen und nun wieder auf dem besten Weg zurück nach Kapstadt. Aber seid versichert, der Plan entlang der Westküste zurück nach Deutschland zu fahren hat sich nicht geändert. Aber es fühlt sich tatsächlich ein bisschen komisch an, nach knapp 10.000 gefahrenen Kilometern und 4 Monaten nur 700 km von unserem Ausgangsort entfernt zu sein.
Verschiedene Leute haben uns gesagt, dass wir auf gar keinen Fall den Fish River Canyon verpassen dürfen und deshalb ging die letzte Etappe nun doch nochmal Richtung Süden statt Norden. Mein Lieblingsabschnitt der Strecke ging entlang des Oranje Flusses, der die Grenze zwischen Nambia und Südafrika bildet. Wir sind auf der Reise durch’s Land schon über und durch viele Flüsse gefahren, aber der Oranje ist der erste, wo tatsächlich auch Wasser fließt. Das resultiert in einem breiten Gürtel saftigen Grüns zu beiden Seiten des Flusses. Für mich war das ein wahrer Augenschmaus nachdem wir wochenlang nur Sand und Gestein gesehen haben.
Die Strecke zwischen Lüderitz und dem Canyon war uns zu weit um sie an einem Tag zu fahren und somit planten wir einen Zwischenstopp in Aussenkehr. Die Piste schlängelte sich entlang des Oranje auf der einen Seite und einer steilen Felswand auf der anderen Seite. Auf einmal öffnete sich die Schlucht und gab den Blick frei auf auf das Tal in dem Aussenkehr liegt. Soweit das Auge reichte war es überzogen von einem leuchtend grünen eher skuril wirkenden Teppich. Wir kamen näher und stellten irgendwann fest, dass es sich um sich endlos ausdehnende Weinfelder handelte. Was für ein wunderbarer Anblick! Inmitten des Grüns tauchte auf einmal ein noch skurilerer Anblick auf. Ein Meer aus gelben Schilfhütten die offensichtlich die tausenden Arbeiter beherbergt die es braucht um solche großen Flächen zu bewirtschaften. Einmal mehr ein Beweis der großen Ungleichheit zwischen arm und reich in Namibia.
Nur ein paar Kilometer entfernt von Aussenkehr breitete sich vor uns schon wieder das gewohnte Wüstenambiente aus. Endlose Weiten ohne auch nur ein anderes Fahrzeug. Am Canyon angekommen verschlägt es uns erstmal die Sprache. Er ist riesig und steht dem Grand Canyon in Arizona in nichts nach. Mit dem großen Vorteil, dass es hier keine Absprerrungen oder Geländer gibt aund wir ihn fast für uns alleine haben. Trotzdem der Canyon unter den Top-3-Attraktionen Namibias ist, pendeln hier gerade mal eine handvoll Touristenautos zwischen den einzelnen Aussichtspunkten.
Joey