Gambia

19.03.2017

Day 1065-1069 - Beach days

Only a few weeks ago the Gambia was on the brink of a serious political crisis. The former president Yahya Jammeh refused to step down after the elections in December 2016, that clearly turned out in favor of his opponent Adama Barrow. Sounds familiar, doesn’t it? The peoples’ movement „Gambia has decided“ took to the streets and was put down violently, as it sadly seems to be a custom in Africa. Neighboring Senegal and the regional power Nigeria hurried to make things right and threatened Jammeh with a military invasion of the Gambia in case he wouldn’t hand over power to the president elect, but he insisted on staying. On the morning of the looming invasion things finally turned and Jammeh went into exile in Equatorial Guinea. Supposedly he took the Gambias treasury along with him, leaving the country and it’s new administration in financial distress. Or maybe some of the new „big man“ just seized the favourable moment to start building up their own wealth. Who knows.

 

I read an article the other day about African presidents and their lack of cooperation when the time for change of government has come. The author stated that it’s not necessairily caused by the will to stay in power or driven by greed (because they’ve had enough time to rob their countries) but rather the uncertainty of their future. A new administration might procecute or even execute them but very likely hold them responsible for their actions. So it’s a lot safer to just cling onto the throne. Jammeh ended up leaving with a deal in his pocket – immunity from prosecution in exchange for leaving the country.

 

Now the situation seems as normal as could be. The tourists who had been evacuated have returned and business is back to normal. Though the hotels and restaurants that line the short gambian coast line still leave the impression that they have long past their heydays. But this might just be the case.

 

Remember when I said that we develop small routines whenever we’re in one place for a bit longer. Well our mini routine in Serekunda was particularly enjoyable. We always got up before sunrise, cuddled up in our fleece jackets and went for a long walk on the beach. Yes you read that right, fleece jackets. Here in Gambia we finally found relief from the unforgiving heat that has been so straining on our bodies for nearly half a year. On the coast temperatures hover around 25-27 Celsius (77-80 F) and with the windchill it actually gets chilly enough to put on warm cloths and cuddle up in our sleeping bags.

 

After our morning walks we would enjoy breakfast at the small restaurant that belongs to the hotel, where we then stayed all day to work on the computers. In the afternoon we treated ourselves to a nice meal of freshly caught seafood and finished off our productive days with a workout on the beach while watching the sun set. And we weren’t the only ones. The guys living in this part of the country seem to be very much into sports. From early morning till sunset the beach is highly frequented by young, well-built men playing football, running up and down the shore or doing a gazillion push-ups and sit-ups. This might have to do with the circumstance that Gambia is a popular holiday destination for middle-aged single women looking for company.

 

Joey

Tag 1065-1069 - Strandtage

Vor nur wenigen Wochen stand Gambia ganz kurz vor einer ernsthaften politischen Krise. Der ehemalige Präsident Yahya Jammeh weigerte sich die Macht abzugeben, nachdem die Wahlen vom Dezember 2016 ganz eindeutig zu gunsten seines Opponenten Adama Barrow ausgegenagen waren. Das kommt bekannt vor, oder? Eine Bewegung namens „Gambia has decided“ (Gambia hat entschieden) entstand und forderte auf den Straßen Gerechtigkeit, wurde jedoch gewaltsam unterdrückt wie es leider in Afrika Usus zu sein scheint. Das benachbarte Senegal und die Regionalmacht Nigeria kamen zu Hilfe geeilt und drohten mit einer militärischen Invasion, sollte Jammeh nicht freiwillig gehen. Dieser blieb jedoch standhaft und floh erst am Morgen der drohenden Invasion ins Exil nach Equatorial Guinea. Angeblich hat er auch gleich die Staatskasse mitgenommen und damit das Land und die neue Regierung in die finanzielle Bredouille gebracht. Vielleicht haben aber auch ein paar der neuen „Big Men“ die Gunst der Stunde genutzt um schon mal an ihrem eigenen Reichtum zu arbeiten. Wer weiss das schon.

 

Ich habe vor kurzem einen Artikel gelesen über afrikanische Präsidenten und ihre Unkooperativität wenn die Zeit für einen Regeirungswechsel gekommen ist. Der Autor erläuterte, dass das nicht unbedingt mit dem Unwillen die Macht abzugeben zu tun hat und auch nicht mit Gier, denn sie hatten i.d.R. genug Zeit um ihr Land zu bestehlen. Problematisch ist eher ihre ungewisse Zukuft. Die neue Regierung wird sie vielleicht strafrechtlich verfolgen oder sogar hinrichten lassen, in jeden Fall aber für ihr Taten zur Verantwortung ziehen. Da ist es doch viel sicherer sich an den Thron zu krallen. Jammeh hat am Ende auch nur eingewilligt, weil er mit einem Deal in der Tasche geht – er verläßt das Land und bekommt im Gegenzug Amnestie gegen Strafverfolgung.

 

Mittlerweile ist die Situation im Land wieder zur Normalität zurück gekehrt. Der Alltag läuft wie immer und die Touristen die evakuiert worden waren sind zurück. Obwohl die Hotels und Restaurants die sich wie auf einer Perlenkette entlang der kurzen gambischen Küste ziehen, immer noch den Eindruck machen, als hätten sie ihre besten Zeiten bereits hinter sich. Aber das ist vielleicht auch einfach der Fall.

 

Ich hatte ja mal geschrieben, dass wir immer wenn wir etwas länger an einem Ort sind, sich recht schnell eine kleine Routine entwickelt. Unsere Mini-Routine in Serekunda war eine besonders angenehme. Morgens sind wir schon vorm Sonnenaufgang aufgestanden, haben uns in unsere Fleecejacken gewickelt und einen langen Spaziergang am Strand entlang gemacht. Ja, richtig gelesen, Fleecejacken. Hier in Gambia haben wir endlich Erlösung von der unbarmherzigen Hitze, die uns seit fast einem halben Jahr quält, gefunden. An der Küste bewegen sich die Temperaturen momentan so um die 25-27 Grad und der starke Wind macht es frisch genug um sich warm anzuziehen und nachts in die Schlafsäcke zu kriechen.

 

Nach unseren Morgenspaziergängen gab’s im kleinen Hotelrestaurant Frühstück, wo wir dann den ganzen Tag zum arbeiten blieben. Nachmittag gab’s zur Belohnung frischen Fisch oder Meeresfrüchte zu essen und zum Ausklang des produktiven Tags haben wir den Sonnenuntergang genossen und nebenbei ein wenig Sport gemacht. Und dabei waren wir nicht die Einzigen. Man scheint hier sehr sportbegeistert zu sein und man sieht gut gebaute junge Männer von ganz früh morgens bis es dunkel wird den Strand hoch und runter joggen, Fussball spielen oder gefühlte eine Million Liegestütze und Sit-ups machen. Das könnte eventuell damit zu tun haben, dass Gambia ein sehr beliebtes Urlaubsziel alleinreisender Frauen mittleren Alters auf der Suche nach Gesellschaft ist.

 

Joey

 

Gambia is a tiny country, but apparently not very creative with names. Happens that there are two towns called Brakina. One of them was where we had arranged to meet Gustavo, a fellow moto traveller. The other Brakina, a couple of hundred kilometers further inland is where we were trying to find Gustavo. Instead we found this kindergarten, sponsored by a german TV station that has some super nice staff. They helped us figure out the Brakina mystery and invited us to camp on the premisses because it was too late to keep riding.

Gambia ist ein winziges Land und scheinbar nicht besonders kreativ bei der Namensgebung. Wie der Zufall es will, gibt es hier zwei Orte namens Brakina. Eins davon war das wo wir uns mit Gustavo, einem anderen Motorradreisenden, verabredet haben. Das andere ein paar hundert Kilometer landeinwärts ist das, wo wir vergebens nach ihm suchten. Stattdessen fanden wir diesen von RTL gesponsorten Kindergarten und seine sehr netten und hilfreichen Angestellten. Sie halfen uns das Brakina-Mysterium aufzuklären und luden uns ein vor Ort zu campen, da es zum Weiterfahren schon zu spät war.

 

 

Gambia is a rice producing country and the river Gambia is lined with water soaked rice paddies all along. Excellent conditions for mosquitoes and as a result numbers of malaria cases are soaring. Even before the first light came up there were too many mosquitos buzzing around our tent, so we decided to postpone breakfast.

Gambia ist ein reisproduzierendes Land und entlang des Gambiaflusses ziehen sich endlose Reisfelder in denen knöchelhoch Wasser steht. Dort herrschen exzellente Bedingungen für Moskitos und Malaria ist ein dementsprechend großes Problem. Noch vor dem ersten Licht am Morgen schwirrten so viele Moskitos um unser Zelt herum, dass wir das Frühstück lieber auf später vertagt haben.

After our initial difficulties we finally met Gustavo in Serekunda. He is a good friend of Isma a fellow Uruguayo. Daniel had met Isma back in 2009 in Pakistan when he was travelling with his brother Matias and his dad in a small Citroën 2CV around the world. When in Uruguay we had already reconnected with Matias and Isma now lives in Berlin. Unfortunatelly we missed their dad by only a few weeks when we were in Brazil.

Nach den anfänglichen Schwierigkeiten haben wir Gustavo dann doch noch in Serekunda treffen können. Er ist ein guter Freund von Isma, der auch aus Uruguay stammt. Daniel hat Isma, seinen Bruder Matias und deren Vater damals 2009 in Pakistan kennen gelernt. Die drei waren in einem kleinen Citroën 2CV unterwegs um die Welt. Mit Matias hatten wir uns getroffen, als wir in Uruguay waren und Isma lebt jetzt in Berlin. Den Papa haben wir leider in Brasilien nur um wenige Wochen verpasst.

 

 

 

 

 

The Gambia river devided the whole country in a southern and a northern part, so eventually we had to get on a ferry to be able to head back into Senegal. The loading and offloading of the ferry took about 5 times as long as the actual crossing.

Der Gambiafluss zwerschneidet das gesamte Land in eine südliche und eine nördliche Hälft, somit mussten wir die Fähre nehmen um weiter in den Senegal fahren zu können. Das Be- und Entladen hat dabei jedoch etwa 5 Mal so viel Zeit in Anspruch genommen wie die eigentliche Überfahrt.

 

Sharing a last breakfast with Gustavo before we part ways. He starts heading towards Mali and we continue on our way north.

Noch ein gemeinsames Frühstück bevor sich unsere Wege trennen. Gustavo macht sich auf den Weg Richtung Mali und wir ziehen weiter nach Norden.

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