Day 893-905 - A break from travelling at the end of the world
Someone told us that everyone in Lüderitz has the same hairstyle because the wind always blows like crazy. And it’s true. Not the hairstyle part, but the wind can be vicious. Thank god we didn’t spent the past 13 nights in our tent but in a comfy little B&B. Has it been two weeks already? I think no other tourist has ever spend this much time in Lüderitz, because there’s not really a lot to see and do in this sleepy yet historically quite interesting town.
Lüderitz is historically interesting because it was here that the german involvement in South West Africa began. In 1883 Adolf Lüderitz, a tobacco trading businessman from Bremen (northern Germany) landed in the bay and at once purchased the land under dubious circumstances from the indigenous Nama and called it Lüderitzland. He was drawn to this very remote area by the assumption that the region was rich in natural ressources. The territory of Lüderitzland was placed under the protection of the German Empire and was incorporated into the „German Colonial Society for Southwest Africa“ in 1884. When in 1908 the first diamonds were found in the area Lüderitz’ information proved to be true and the town started to prosper and develop into an important trading post. By that time thousands of german settlers came to seek their fortune in the far away land.
Those glorious days are long gone but we found it had just enough infrastructure for us to be able to finish another labour-intensive job. Ok, that is if we disregard the power outage that lasted almost 3 days. But our very nice hosts luckily owned a generator and even provided us with hot water for showering, that they boiled on their gas stove.
For a while now we have been working on a short video which will be published on this really informative platform for motorcyclists, called „eat-sleep-ride“. Our last big project before we will redirect our focus a little more to our journey again.
Every time we spend more than just a couple of days in one place, I develop little routines surprisingly quickly. Am I, after all, deep inside of me a fan of routine? No, that can’t really be the case. Maybe I’m just trying to balance out the habitually constantly changing parameters of our everyday life.
However, my Lüderitz-routine saw me waking up between 6:30 and 7 o’clock by the sunbeams peaking through our window. Then I would make myself a cup of coffee and crawl back into bed. Cuddeled up in the blankets I would start the day by answering emails or writing blog entries. Three regular mealtimes structured the rest of our work days which we usually concluded with a movie and a glas of wine (me). Having a proper kitchen at my disposal, allowed me to do a weeks worth of shopping instead of hitting the supermarket every day like I usually have to. This has been nice and we’ve been quite productive, but now it’s really time to get moving again. I’ve got itchy feet.
Joey
Tag 893-905 - Eine Reisepause am Ende der Welt
Irgendjemand hat uns gesagt, dass in Lüderitz alle die selbe Frisur haben, weil es dort immer wie verrück stürmt. Und es stimmt. Nicht was die Frisuren angeht, aber der Wind ist echt fies. Zum Glück verbrachten wir die letzten 13 Nächte nicht im Zelt sondern in einer netten kleinen Pension. Sind wir wirklich schon zwei Wochen in Lüderitz? Ich glaube kein anderer Tourist hat je so viel Zeit in diesem kleinen verschlafenen Nest verbracht. Denn viel gibt’s im geschichtsträchtigen Lüderitz wirklich nicht zu sehen.
Geschichtsträchtig ist der Ort deshalb, weil von hier aus die Einmischung der Deutschen in Südwestafrika begann. 1883 landeter der Bremer Tabakhändler Adolf Lüderitz in der Bucht die er sodann unter fragwürdigen Umständen käuflich von den einheimischen Nama erwarb und in Lüderitzland umbenannte. Gezogen wurde er in diese äußerst abgelegene Gegend durch die Vermutung, dass die Region reich an Bodenschätzen sei. Lüderitzland stand unter dem Schutz der deutschen Reichsregierung und ging bereits 1884 in den Besitz der „Deutschen Kolonialgesellschaft für Südwestafrika“ über. Als sich 1908 Lüderitz’ Vermutung bestätigte und tatsächlich die ersten Diamanten in der Nähe des Ortes gefunden wurden begann Lüderitz sich zu einem wichtigen Handelspunkt zu entwickeln. Zu dieser Zeit kamen tausende deutscher Siedler in das ferne Land um hier ihr Glück zu suchen.
Die gloreichen Zeiten sind längst vergangen, aber für uns gab es hier gerade genug Infrastruktur um einen größeren Job fertig zu stellen. Gut, wenn man mal vom Stromausfall die ersten 3 Tage absieht. Unsere sehr netten Gastgeber hatten aber zum Glück einen Generator und haben sogar heißes Duschwasser auf ihrem Gasherd für uns aufbereitet.
Schon eine Weile arbeiten wir an einem Kurzfilm für „Eat Sleep Ride“, einer sehr informativen Plattform für Motorradfahrer, der im nächsten Jahr veröffentlicht wird. Das letzte große Projekt, bevor wir uns dann erstmal wieder mehr auf’s Reisen konzentrieren.
Jedes Mal wenn wir etwas länger als nur ein paar Tage an einem Ort verbringen entwickel ich interessanterweise immer recht schnell eine kleine Routine. Bin ich vielleicht tief in mir drin doch Fan eines geregelten Alltags? Nee, kann eigentlich nicht sein. Vielleicht ist es ein Versuch, die sich normalerweise ständig im Wandel befindlichen Parameter unseres Alltags etwas auszugleichen. Wie auch immer. Meine Lüderitz-Routine ließ mich jedenfalls jeden Morgen zwischen halb und um 7 von der durch das Fenster scheinenden Sonne wach werden. Dann hab ich mir einen Kaffee gemacht und mich wieder ins Bett verkrümelt um in aller Gemütlichkeit E-Mails zu beantworten oder schon mal am nächsten Blogeintrag zu schreiben. Drei regelmäßige Mahlzeiten strukturiereten dann unseren weiteren Arbeitstag der fast täglich mit einem Film am Abend und einem Gläschen Wein (ich) belohnt wurde. Durchdass mir in der Pension eine voll ausgestattete Küche zur Verfügung stand, konnte ich zur Abwechslung auch mal Wocheneinkäufe machen, statt wie sonst jeden Tag in den Supermarkt zu rennen. Es war eine schöne und auch sehr produktive Zeit, aber nun muß es wieder weiter gehen. Ich hab Hummeln im Hintern.
Joey