Day 968 - Dear Yolanda…
…todays entry is dedicated to you, for a very special reason. Today marks the day the two of us have completed our first 100.000km together. And to make it even more special it happened on an exciting muddy and rutty track through some stunning jungle that led us across the equator back into the northern hemisphere.
Almost exactly 5 years ago you came into my life, at a point where I wasn’t even sure I could ever handle a motorcycle that big and powerful. It was wintertime and you patiently waited in the backyard of our apartment building while I was doing exercise rides on Blueberry (a small blue Honda CB 250). As it got a bit warmer and spring was starting to come around Daniel took you along on a practice session in the nearby woods, where we had our first close contact on deserted forest tracks. Start, stop, turn and repeat. The fact that my feet didn’t reach the ground properly didn’t help but thanks to your good-naturedness we made fast progress. We practiced to ride over small obstacles and I learned how I can lift you big lady (220kg/485lb) off the ground in case I would ever have to. After a few of these visits to the forest I had the feeling that I was ready for the city traffic and told Daniel to ride back Blueberry himself. Since that day you and I are inseparable. (Don’t worry Blueberry found a very nice new owner)
Before we were going to take on the big journey we took two shorter one-month and several thousand kilometers long trips in Europe, test-runs if you like. Enjoying a two-wheeled weekend jaunt in the mountains is one thing. But covering long distances over long periods of time and all kinds of terrains while living in a tent and having to content oneself with very few material possesions is quite a different story. But right there and then it became clear that the two of us would get along just great, even for a long time. Since then we have traveled together through 39 countries on 4 continents, through dry deserts, lush jungles, endless savannahs and along stunning mountain roads. We’ve made our way to the northernmost and southernmost motorable points of the Americas. We’ve taken our picture at Cape Argulhas, the southern tip of Africa and have lived through many exciting adventures. Today, 84.000 km into our journey, we crossed the equator for the second time in 31 months and have thus covered half the (north-south) extent of the African continent.
By now we’re so in tune with each other that there are few things that deter us from going where we want to go. At the beginning of the trip Daniel had to step in for me every now and then when we came across difficult sections (river crossings, steep slopes, etc.), to avoid personal injury or material damage. Now you and me, we master most challenges on our own. I also have the feeling that less often you end up lying on your side in the dirt. But that might be just my biased perception.
But we didn’t always have it easy and quite a number of times you’ve caused me worries when you all of a sudden started to make funny noises, weird vibrations or refused to do your part of the job altogether. We’ve had to replace your gearbox, starter engine, alternator, diode plate, electronics, clutch cable, throttle, a piston ring and pretty much every seal you’ve got, for new parts. I’m not even gonna go on about the smaller repaires we did over the years. But it’s easy to forgive you, keeping in mind your considerable age. After all you’ve now got 200.000 km (since 1991) on the clock. And even though all those spare part (and the required shipping and applied taxes) have cost us several thousand Euros already I would never ever swap you for a newer bike. Because I’v got the feeling the two of us still have a few thousand kilometers and plenty of adventures ahead of us.
Joey
Tag 968 - Liebe Yolanda…
…der heutige Eintrag sei Dir gewidmet, aus einem ganz bestimmten Anlass. Heute haben wir unsere gemeinsame 100.000km-Marke geknackt. Und das auch noch auf einer aufregenden Schlammpiste die uns durch wunderbaren Dschungel und über den Äquator zurück in die nördliche Hemisphäre führte.
Vor ziemlich genau 5 Jahren kamst Du in mein Leben, zu einer Zeit als ich mir noch gar nicht so sicher war, ob ich ein so großes Motorrad jemals unter Kontrolle halten könnte. Es war Winter und geduldigt wartetest Du in unserem Hinterhof während ich mit Blueberry (einer kleinen blauen Honda CB 250) meine Übungsrunden drehte. Als es dann ein wenig wärmer und fühlingshafter wurde nahm Daniel dich mit in den Wald, wo wir uns auf menschenleeren Waldwegen das erste Mal näher kamen. Anfahren, Bremsen, Wenden und nochmal von vorne. Dass meine Füße nicht bis auf den Boden reichten machte die Sache nicht einfacher, aber dank deiner Gutmütigkeit machten wir schnell Fortschritte. Wir übten über kleine Hindernisse zu fahren und auch wie ich dich 220kg-Koloss richtig aufhebe, falls das mal nötig sein sollte, hat mir Daniel beigebracht. Nach ein paar dieser Besuche im Wald hatte ich dann das Gefühl bereit für den Stadtverkehr zu sein und sagte Daniel er solle das Blueberry nach Hause fahren. Seit diesem Tag sind wir beide unzertrennlich. (Keine Sorge, Blueberry hat einen sehr netten neuen Besitzer gefunden)
Bevor es auf richtig große Reise gehen sollte, haben wir zwei Probetouren in Europa gemacht, jeweils einen Monat und mehrere Tausend Kilometer lang. Spaß an einer Wochenend-Motorradausfahrt ist ja das eine, aber über einen langen Zeitraum weite Strecken über vielfältiges Terrain zurück zu legen, jede Nacht im Zelt zu schlafen und mit sehr wenigen materiellen Dingen klar zu kommen ist eine ganz andere. Aber es hat sich schon da gezeigt, dass wir auch auf lange Sicht bestens miteinander klar kommen. Seit dem haben wir gemeinsam 39 Länder auf 4 Kontinenten bereist, sind durch trockene Wüsten, saftigen Dschungel, endlose Steppen und entlang traumhafter Bergstraßen gerollt. Haben uns bis zum nördlichsten und südlichsten befahrbaren Punkt der Amerikas durchgeschlagen und auch schon das südlichste Kap Afrikas hinter uns gelassen und seit dem viele spannende Abenteuer erlebt. Nun haben wir schon zum zweiten Mal in den vergangenen 31 Monaten und 84.000km den Äquator überquert und damit auch die Hälfte des afrikanischen Kontinents.
Mittlerweile sind wir so gut aufeinander eingestellt, dass uns kaum noch etwas abschreckt. Anfangs hat Daniel Dich öfter über oder durch schwierige Passagen (Flußdurchquerungen, steile Hänge, etc.) auf unserer Strecke gebracht um keinen Personen- oder Materialschaden zu riskieren, aber nun meistern du und ich jede Herausforderung gemeinsam. Ich habe auch das Gefühl, dass du seltener auf der Seite im Dreck liegst als noch vor einem Jahr. Aber das kann auch nur meine Wahrnehmung sein.
Leicht hatten wir zwei es aber auch nicht immer und du hast mir so manche Sorge bereitet wenn du aus heiterem Himmel anfingst komische Geräusche oder Vibrationen zu machen oder den Dienst komplett verweigertest. Dein Getriebe, Anlasser, Lichtmaschine, Diodenplatte, Elektronik, Kupplungs-Bowdenzug, Gasgriff, Kolbenring und so ziemlich jede Dichtung haben wir durch neue ersetzen müssen, von den vielen „Kleinst-Reparaturen“ will ich mal gar nicht anfangen. Aber das sei dir in deinem hohen Alter verziehen, denn immerhin hast du nun schon 200.000 km (seit 1991) auf der Uhr. Und auch wenn uns die vielen Ersatzteile (und deren Versand + Zollgebühren) mehrere Tausen Euro gekostet haben, würd ich dich um keinen Preis für ein neueres Motorrad ersetzten. Denn ich habe das Gefühl, dass vor uns noch ein paar tausend Kilometer mehr und viele weitere Abenteuer liegen.
Joey