Southern Ghana

01.03.2017

Day 1042-1048 - It’s good to be back

12 years ago I spent half a year in the Central Region of Ghana for an internship with the German Development Cooperation (GIZ, back then it was GTZ) conducting a study on local value chains that later turned into an integral part of my final thesis in university.

It was my first time in Africa and at times it was quite overwhelming. All the extrovert people around me, behaving so differently from what I was used to. The viual explosion of colours, intense smells in the markets and stench of waste rotting in the open gutters. There was never a quiet moment without music blasting from crackling speakers blending in with traffic noise and the myriad of street vendors peddling their wares. And last but not least working in an environment were people have a totally different approach to getting things done. So, there was lots to observe, to learn and to figure out. Luckily, I had the best boss I could ever hope for and some wonderful colleagues that made sure I had a fantastic time while learning alot about Ghana, development cooperation and life in general.

Unfortunatelly none of the people I spend my time with back than are here any longer. Ali, who runs the Oasis Guesthouse in Cape Coast where I was staying most of the time is still here but sadly we didn’t coincide because he was away on holidays. It was still nice to take a walk down memory lane and visit some of the places I had come to like so much.

 

Out of all West African countries, Ghana is probably the one that sees most tourism and voluntourism (usually girls in their early twenties doing volunteer work at orphanages, schools, etc.). So I suppose that Ghanians are used to seeing white people in the streets from time to time. But somehow they seem to get a kick out of shouting „Obruni!“, the Fante and Twi term for white person, at everyone with fair skin. It’s not offensive or mean or anything, it’s more like „Hey! I acknowledge your presence!“ and often it’s followed by „How are you?“, „Come here!“ or „Give me money!”. To be constantly reminded of being the only white person around does get old after a while, but I’m not bothered by it. It’s just funny thinking what it would be like in the reverse case. If I would be walking through the streets of Berlin shouting „black person“ (or the corresponding term „Obibini“) at every African I see. I don’t think this would go down well.

 

I’m not going to bore you with more stories about horrible african traffic. It hasn’t changed much. It’s not as bad as in Nigeria but bad enough to take all the fun out of riding. Now that I think about it, it’s been a while since we last enjoyed riding our bikes. But here’s a truth, long term overland travelling is not all fun and games. And that applies to pretty much every aspect of it. Be it dangerous traffic, mechanical problems, health issues, missing the comforts of home, friends and family, lousy accomodation, failing electricity and water, crappy internet, a lean period in the culinary department or feeling irritated due to the sometimes extremely steep gap between our own culture and the ones we’re diving into. Travelling can be hard work sometimes and we have plenty of „what the heck are we doing here“-moments. But then there’s all the wonderful, interesting and thought-provoking moments, fortunate encounters, beautiful places, amazing people and memorable experiences that outweigh all the strains and make it all worth it. So don’t get me wrong…I’m not complaining : )

 

Joey

Tag 1042-1048 - Schön wieder hier zu sein

Vor 12 jahren habe ich ein halbes Jahr in der Central Region Ghanas verbracht und bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ, damals noch GTZ) ein Praktikum absolviert. Während dieser Zeit habe ich eine Studie zu lokalen Wertschöpfungsketten durchgeführt, die später auch wichtiger Bestandteil meiner Diplomarbeit wurde.

Es war mein erstes Mal in Afrika und manchmal doch recht überwältigend. Die vielen extrovertierten Menschen um mich herum, die sich ganz anders benahmen als das was ich gewohnt war, die visuelle Explosion von Farben, die intensiven Gerüche auf den Märkten und der Gestank von vergammelnden Abfall in der offenen Gosse. Es gab nie auch nur mal einen ruhigen Moment, ohne laute Musik die von knackenden Lautsprechern plärrt und sich vermischt mit Straßenlärm und den unzähligen Strassenverkäufern die ihre Waren anpreisen. Und nicht zuletzt die Herausforderung eine Studie durchzuführen in einer Gesellschaft die eine recht unterschiedliche Herangehensweise an Arbeit hat als wir. Es gab also reichlich zu beobachten, zu lernen und zu ergründen. Glücklicherweise hatte ich den besten Chef den ich mir hätte wünschen können und ein paar wunderbare Kollegen die alles daran setzten, dass ich eine fantastische Zeit hatte in der ich unheimlich viel über Ghana, Entwicklungszusammenarbeit und das Leben als solches lernen konnte.

Leider sind die Menschen mit denen ich damals meine Zeit verbracht habe nach so vielen Jahren nicht mehr hier. Ali, der in Cape Coast das Oasis Guesthouse führt, wo ich den Grossteil meines Aufenthalts gewohnt habe ist zwar noch da, war aber leider gerade auf Urlaub. Aber es war trotzdem toll ein bisschen in schönen Erinnerungen zu schwelgen und Orte zu besuchen die mir damals ans Herz gewachsen waren.

 

Von allen westafrikanischen Ländern sieht Ghana wahrscheinlich die meisten Touristen und Voluntouristen (i.d.R. Mädels in den frühen Zwanzigern die in Kinderheimen und Schulen als Voluntäre arbeiten). Man könnte also davon ausgehen, dass die Ghanaer daran gewöhnt sind ab und an weisse Gesichter in den Strassen zu sehen. Aber anscheinend macht es ihnen unheimlich viel Spaß jedem hellhäutigen Passanten „Obruni“, den Fante- und Twi-Begriff für Weißer, entgegen zu rufen. Das ist nicht böse oder abwertend gemeint, es ist vielmehr ein „Hey! Ich hab dich gesehen!“. Meistens schieben sie gleich noch ein „Wie geht’s?“, „Komm mal her!“ oder „Gib mir Geld!“ hinterher. Permanent auf diese Art daran erinnert zu werden, dass man die einzige weiße Person ist, ist zwar mit der Zeit etwas ermüdend, aber stört mich eigentlich nicht. Es ist nur lustig, wenn ich mir vorstelle wie es anders herum wäre. Wenn ich durch die Straßen Berlins laufen würde und jedem Afrikaner den ich sehe „Schwarzer“ (oder eben „Obibini“ in Fante und Twi) zurufen würde. Ich glaube das käme nicht so gut an.

 

Ich werd euch jetzt nicht mit noch mehr Geschichten vom schrecklichen afrikanischen Verkehr langweilen. Es hat sich nämlich nichts geändert. Es ist zwar nicht mehr so schlimm wie in Nigeria, aber immer noch schlimm genug um uns jeglichen Fahrspaß zu nehmen. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, ist es schon ziemlich lange her, dass wir das letzte Mal Freude am Motorradfahren hatten. Aber Langzeitreisen ist eben nicht immer nur schön und manchmal richtig harte Arbeit. Und das trifft für so ziemlich jeden Aspekt davon zu. Sei es gefährlicher Verkehr, mechanische oder gesundheitliche Probleme, kulinarische Durststrecken, miserable Unterkünfte, grausam langsames Internet oder Wasser- und Stromversorgung die öfter nicht funktionieren als das sie funktionieren. Auch der Verzicht auf die Annehmlichkeiten eines Zuhauses und die Entfernung zu Familie und Freunden sind manchmal nicht leicht. Und die gelegentlich recht tiefe Kluft zwischen unser eigenen Kultur und denen in die wir eintauchen zu überwinden bleibt eine konstante Herausforderung und sorgt regelmäßig für Irritation. Aber dann gibt es die vielen vielen wunderbaren, interessanten und nachdenklich machenden Momente, glückliche Fügungen, wunderschönen Orte, tollen Menschen und unvergessliche Erlebnisse für die es sich immer wieder lohnt. Also versteht mich nicht falsch…Ich beschwer mich nicht : )

 

Joey

You can't imagine how much we were looking forward to this moment. We've finally got all the necessary visas in our passports!!! We were able to obtain the visas for Burkina Faso and Mali in Accra and all the countries further north will issue them on arrival. We're very happy right now and try not to think about the fact that we had to spend a total of 1000 Euros per person on stickers, stamps and signatures.

Ihr könnt euch nicht vorstellen wie sehr wir uns auf diesen Moment gefreut haben. Wir haben endlich alle benötigten Visas in unseren Pässen!!! Wir konnten die Visas für Burkina Faso und Mali in Accra bekommen und alle Länder weiter nördlich stellen sie dann direkt an der Grenze aus. Wir sind gerade ziemlich glücklich und versuchen nicht daran zu denken, dass wir insgesamt 1000 Euro pro Person für Aufkleber, Stempel und Unterschriften ausgeben mussten.

Some impressions from Accra

Ein paar Impressionen aus Accra

 

 

 

 

On our way from Accra to Cape Coast my clutch cable broke for the second time on this trip. Even tough I theoretically know what to do in such a case, I was pretty glad that I was going slow in 2nd gear at that moment. Roadside repairs are never fun and less so in 38 degrees (100 F) but thankfully we had a spare cable that Daniel could replace for the broken one within 15 minutes. A big thank you goes out to Zane who had helped us out in South Africa when we had the same problem. He didn't only organise a new cable but also had the old one fixed to keep as a spare. That's the one that saved us today.

Auf dem Weg von Accra nach Cape Coast ist mir zum zweiten Mal auf der Reise der Kupplungsbowdenzug gerissen. Obwohl ich theoretisch weiß was in so einem Fall zu tun ist, war ich doch sehr froh, dass ich gerade langsam im 2. Gang vor mich hinrollte. Reparaturen am Strassenrand machen nie Spaß, aber bei 38 Grad noch weniger. Glücklicherweise hatten wir einen Ersatz dabei den Daniel in 15 Minuten eingebaut hatte. Ein dickes Dankeschön dafür geht an Zane, der uns in Südafrika geholfen hatte als wir das selbe Problem hatten. Er hat uns nicht nur einen neuen Bowdenzug besorgt, sondern auch den alten reparieren lassen, als Ersatz für alle Fälle. Und der hat uns heute gerettet.

In the streets of Cape Coast

In den Strassen Cape Coasts

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Cape Coast is home to another one of the historic slave forts along West Africas coastline. It was built (originally as a trade post) in 1637 by the dutch, was shortly after taken over by the Swedish, Danish and finally the Brits with whom it remained until Ghanas independence from Great Britain in 1957. It's underground dungeons were used to hold the captured slaves from the interior until the ships that would bring them to the "new world" arrived in port.

In Cape Coast befindet sich ein weiteres der vielen Sklaven-Forts entlang der Westküste Afrikas. Ursprünglich als Handelsstützpunkt wurde es 1637 von den Niederländern erbaut, kurz darauf von den Schweden, dann den Dänen und letztendlich den Briten übernommen. Bis zur Unabhängigkeit Ghanas von Großbritannien im Jahr 1957 blieb es in britischer Hand. In unterirdischen Kerkern wurden die eingefangenen Sklaven eingesperrt bis die Schiffe die sie in die „neue Welt“ bringen sollten, im Hafen ankamen.

 

 

 

 

 

Only 30km down the road we visited the even larger Elmina Castle. Errected in 1482 by the Portugese it was the first trading post on the Gulf of Guinea. Again, the Dutch came in to take over in the 17th century but lost the influence in the area and over the fort in 1872 to the British Empire.
It’s an impressive structure but upon entering I couldn’t help feeling very depressed about the cruelty humans are capable of treating each other with. And the very detailed way in which our guide described the circumstances in the fort during the times of slavery, didn’t help.

Nur 30km weiter besuchten wir Elmina Castle, das sogar noch größer und älter ist. Erbaut 1482 von den Portugiesen war es der erste Handelsposten am Golf von Guinea. Im 17. Jahrhundert übernahmen die Niederländer das Fort, verloren jedoch den Einfluß darüber und über die ganze Region 1872 an die Briten.
Das Fort an sich ist eine recht imposante Anlage, aber beim Betreten überkam mich sofort ein sehr bedrückendes Gefühl und Deprimertheit in Anbetracht dessen was Menschen in der Lage sind sich gegenseitig anzutun. Die sehr detailierten Beschreibungen unseres Guides über die Zustände im Fort während der Sklavenzeit haben da nicht gerade geholfen.

 

The forts' church sits right atop the dungeons where up to 1500 human beings were crammed together for weeks or even moths at a time. With hardly any light coming in, tropical heat, no sanitation and water one doesn't even want to start imagining what it must have been like.

Die Kirche des Forts steht mitten im Innenhof, direkt darunter befinden sich die Kerker wo bis zu 1500 Menschen wochenlang oder sogar Monate eingepfercht waren. In der tropischen Hitze, ohne Ventilation, Sanitäre Einrichtungen oder Wasser will man sich gar nicht vorstellen was für Zustände dort geherrscht haben müssen.

 

 

“Door of No Return”

 

Elmina

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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